[Offener Brief] Fortführung der Innenstadt-Verkehrsplanung für die Ravensburger Altstadt

Liebe Oberstadtfreunde,

 

Ende des Jahres noch einen kurzen Überblick zum momentanen Stand der Verkehrssituation Oberstadt.

 

Aus den neuen Vorschlägen der CDU können wir entnehmen, dass sie bei der Einfahrt Frauenstraße RV an eine Nachtsperrung des Verkehrs durch versenkbare Poller denkt.

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Ein Vorschlag, den wir bereits vor 10 Jahren zum Bereich “Obertor” brachten. Damals wurde die Ablehnung mit “technischen und finanzielle Schwierigkeiten” begründet”, die anscheinend heute nicht mehr bestehen?

Die Ablehnung einer Nachtabsperrung für den Bereich Obertor/Marktstraße wird heute damit erklärt: “weil der Durchgangsverkehr am Obertor über die wichtige 2-spurige Burgstraße” als Abkürzungs-Schleichweg erhalten bleiben muss – auch bei Nacht”.

 

Dieser Durchgangsverkehr, eine Agenda des Wifos, mit dem MythosErreichbarkeit der Geschäfte in der Innenstadt”, den sie bis heute nicht nachvollziehbar begründen/erklären können/oder wollen, wurde ohne Beteiligung der betroffenen Oberstadt Bürger in einer Nacht- und Nebelaktion, während der Abwesenheit des damaligen OB Vogler, von einigen Gemeinderäten eingeführt, um in Wirklichkeit einen Bypass zur B32 als Abkürzung für den Verkehr zu installieren.

Die Folgen kann man heute besichtigen, nämlich dass diesem geschichtsträchtigen Teil der Ravensburger Altstadt ein tägliches Verkehrsaufkommen von 10 000 Autos/Motorräder, also mehr als das Doppelte des früheren Verkehrs beschert wurde.

 

Paradox, denn damit damit haben diese Verantwortlichen, ohne die Notwendigkeit und gegen ein vorliegendes Gutachten, der Oberstadt einen Bärendienst geleistet, indem sie die Wohn- und Aufenthaltsqualität, vor allem in der Marktstraße gravierend verschlechtert haben. Nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die vielen Touristen, die jedes Jahr besonders diesen Stadtteil besuchen.

 

Über den noch hinzukommenden Verkehr von mehreren Hundert Wohnungen in der Oststadt und der Fußgänger/Radfahrerbrücke über die Wangenerstraße, haben sich die Planer offensichtlich bis heute keine keine Gedanken gemacht wie das an der Engstelle Obertor/Burgtraße geregelt werden soll.

 

Dazu sagt der erfolgreiche Stadtplaner Jan Gehl:

 

“Um das Leben einer Stadt zu ersticken gibt es kein effizienteres Mittel als Autos” (BRAND EINS 12/14).

(sozusagen ein Kollateralschaden für die Oberstadt).

 

Wir haben bisher nicht aufgehört, auf diese Missstände hinzuweisen und hoffen, mit den Worten von Wilhelm Busch: “Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens später“.

 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute im Neuen Jahr!

 

Manfred Lenz